Добрый день! Russlandfahrt hat begonnen

Seit dem 24. Oktober ist eine Gruppe von neun Schülerinnen und Schülern zusammen mit Frau Lachstsädter und Herrn Dr. Möschel im Rahmen unseres  wirtschaftsorientierten Austausches in Russland unterweg. Hier berichten sie in den kommenden Tagen von ihren Eindrücken.  Infos über den Austausch finden sich hier.

24. Oktober:

Morgens um viertel nach 3 treffen sich 9 verschlafene Gestalten am RSG. Das sind wir, die Schülergruppe aus der Q2 mit Frau Lachstaedter und Herrn Möschel, die sich nun auf den Weg nach Nischni Novgorod, südöstlich von Moskau gelegen, begibt. Mit dem Taxi geht es nun zum Düsseldorfer Flughafen. Von dort fliegen wir um 6 Uhr nach Moskau. Auf russischem Boden werden wir mit europäischen Temperaturen und Regen begrüßt. Mit dem Aeroexpress gelangen wir durch mamorbestückte Metrostationen zum Moskauer Kreml, welchen wir trotz des Regens einmal umrunden.

We „follow the Moskwa down to“ Christ Erlöser Kirche und bewundern die Basilius Kathedrale, eines der Wahrzeichen Moskaus.
Den Rest der 6 Stunden Aufenthalt verbringen wir in einem riesigen beeindruckenden Einkaufszentrum, dem GUM. Dort essen wir für ca. 5 Euro ein typisch russisches wirklich leckeres Essen in einer Art Mensa.
Um 20 Uhrgeht unser Flug nach Nischni Novgorod. Dort angekommen erhalten wir unser Gepäck zurück und werden von Herrn Arzenowski, dem stellv. Dekan des internationalen Instituts für Management – Technologie, und Frau Karzewa, unserer Dolmetscherin und Gruppenbetreuerin, empfangen. Mit dem Bus fahren wir zum Gorki Platz und laufen von dort im Regen zu unserer Jugendherberge. Nach einem nächtlichen Einkauf um viertel vor 11 beim 4 Minuten entfernten Spa fallen wir alle müde ins Bett. Die Zimmer und die Dusche sind einfach, aber gemütlich und sauber.

25. Oktober

Nach 6 Stunden Schlaf frühstücken wir um 8 Uhr alle gemeinsam in der Küche der Etage und machen uns um 9 Uhr auf den Weg nach unten. Begleitet von Herrn Arzenowski gehen wir nun bei Tageslicht durch die Stadt in Richtung der auf Bauwesen und Architektur spezialisierten Universität. Im internationalen Institut treffen wir auf die 11 russischen Studenten, die die nächste Wochebegleiten werden und erhalten ein paar allgeime Informationen über die Stadt Nischni, ihre Industrie und Bevölkerung. Die Studenten stammen dieses Jahr vornehmlich aus dem Fach Informatik. Danach machen wir einen kleinen Rundgang durch das Unigebäude und werden von der Studentin Daria ein wenig über das Fach Design informiert.
Nach dem Rundgang erhalten wir von Herrn Arjenowski eine kleine Stadtführung, vorbei an der Hauptfußgängerzone  zum Kreml. Zwischendurch essen wir eine Kleinigkeit in einem kleinen russischen Lokal.

An der ewigen Flamme an der Kreml Mauer haben wir einen weiten Blick über die Wolga. Wir trennen uns dann um ca.15 Uhrvon den Lehrern und Herrn Arjenowski und gehen mit dem Studenten in Richtung eines Cafés. Ein paar der Russen mussten sich zwischendurch für Lesungen an der Uni entschuldigen oder früher nach Hause. Zu 13. besuchen wir das Café Cake, ein Geheimtipp für ausgefallene und bunte Kuchen und leckeren Kaffee, jedoch zu europäischen Preisen. Nach langen Gesprächen über Musik, Filme, Studium, Führerschein, und vieles mehr machen wir uns am Abend auf den Weg nach Hause. Dort angekommen wird erst einmal für das Abendessen eingekauft und dann gekocht. Ein paar von uns spielen noch Times Up und gehen um ca. 23 Uhr schlafen.     

 
26. Oktober 
Früh am Morgen geht es los. Mit dem Bus fahren wir durch das verregnete Nischny zum Pechersky-Kloster.
Nachdem es zur Zeit der UdSSR als Scheune benutzt wurde, folgte eine Renovierung und das Kloster dient seitdem wieder seinem ursprünglichen Sinn. Beim Eintritt müssen alle Männer die Mützen abnehmen und die Frauen den Kopf bedecken. Wie für die hiesigen Kirchen typisch, ist auch diese farbenfroh und prunkvoll. Nach kurzem Aufwärmen im Kloster-Café flanieren wir an der Wolga entlang in Richtung der Rukanishnikov Residenz. Diese beinhaltet heutzutage eine Ausstellung über die Geschichte Nischny Novgorods. Damit die Böden nicht beschädigt werden, bekommt jeder Besucher ein Paar „wunderschöne“ Überzieher für die Schuhe.
Nach dem Besuch stillten wir unseren Hunger mit russischen Pasteten, gefüllt mit diversen süßen und herzhaften Köstlichkeiten. Begleitet von Gesprächen über Silvester und Weihnachten schlendern wir zu einer Shoppingmall, die sich in der Nähe des Wohnheims befindet, um dort den Abend ausklingen zu lassen. 
 
27. Oktober 
Was vor zwei Jahren noch Industriegebiet war, ist jetzt stolzes Heim des für die WM neugebauten Stadions. Bei strahlenden Sonnenschein verlassen wir das Metrosystem auf der anderen Seite der Oka.
An der Mündung von Oka in Wolga steht die Alexander-Newskij-Kathedrale, die sich in sattem Gelb vom blauen Himmel abhebt.
Im Schatten einer Lenin-Statue besuchen wir das historische Messegebäude, in dem es hauptsächlich Mäntel und Lederwaren zu kaufen gibt. Gegen Abend machen wir uns chic, um ins Ballett zu gehen. Aufgeführt wird das berühmte Stück „Don Quichotte“ des Choriografen Marius Petipa zur Musik von Leon Minkus. Um den gelungen Tag abzuschließen, speisen wir im orientalischen Restaurant Ali Baba.
 
 
28. Oktober 
Beim Aufwachen erblicken wir eine eine weiße Stadt: der erste Schnee der Saison ist gefallen. Leider bleibt er nicht liegen, sondern entwickelt sich zu einem Flusssystem, das unseren Weg zur Weihnachtskirche erschwert. Für ein paar Schneebälle reicht es dann doch noch ;). Auf unserer Tour entlang der Rozhdestvenskaya, einer Prachtstraße, stolpern wir über ein uns wohlbekanntes Denkmal, das wir schon im Original in Moskau auf dem Roten Platz gesehen haben. Ursprünglich stand es in Nischny, doch wurde durch ein kleiners Replikat ersetzt und nach Moskau transportiert. Der nächste Punkt auf dem Programm ist ein Kunstmuseum. Das Besondere: die Bilder sind nicht mit Farben gemalt, sondern aus Teilen von getrockneten Blättern zusammengelegt. Nach einer kurzen Pause in einem Café erkunden wir die Kremlmauer. Von dort haben wir einen fabelhaften Blick auf die Stadt. Zur Sättigung der hungrigen Mägen gibt es Schawarma, eine beliebte russische Version des Döners. Der Höhepunkt des Abends ist ein Besuch in einer Karaoke-Bar. Von Queen bis Nirvana ist alles dabei. Nach zweieinhalb Stunden ist die Stimmung hoch und die Stimmen sind heiser.
 
29. Oktober
Unser Tag beginnt heute wieder etwas früher. Um 09:30 Uhr erwartet uns an der Universität eine Präsentation von dem Software Engineering  Manager Sergey Papkov zu Intel in Nizhny Novgorod. Zusammen mit den russischen Studenten der IT-Fakultät lauschen wir dem Vortrag auf Russisch und Englisch im Wechsel. Nachdem wir Infos zu Standortgröße, -geschichte und -aufgaben erhalten haben, können wir unsere eigenen Fragen stellen und erfahren so viel über den Konzern, seine Forschungsgebiete  und das Einstellungsverfahren. Die lockere Atmosphäre macht uns hierbei den Umgang und das Fragenstellen einfach. Daraufhin gehen wir glücklicherweise direkt in die Mensa, wo es günstiges und vor allem gutes Essen gibt.
 
Danach besuchen wir eine lokale Firma, die in ihren Fachgebiet weltweit führend ist und weltweit exportiert: Christbaumkugeln.
Hergestellt wird ausschließlich in Handarbeit und nach einer Führung durch die Glasbläserei und Malerei dürfen wir selbst tätig werden. Dabei entstehen kleine Kunstwerke und experimentelle Dekoration.
 
Der krönende Abschluss des Tages ist schließlich das gemeinsame Kochen im Wohnheim eines russischen Gerichts nämlich Plemeni (Tortellini ähnlich).
 
30. Oktober:
Heute steht der Besuch des GAZ Museums auf dem Plan.

Gegen 10 Uhr treffen wir beim Museum ein und machen im oberen Geschoss einen Rundgang  zur Geschichte des Standorts, der Fabrik selbst und den dort hergestellten Autos von GAZ.
Im unteren Geschoss stehen dann die Autos zur Schau, von denen oben die Rede gewesen ist und es sind ganz schön viele Autos, vom allerersten  Modell bis hin zu Kiregspanzern war alles mit inbegriffen.

Anschließend fahren wir mit der Metro wieder zurück und gönnen uns in der Stadt in einem italienischen Restaurant namens „Biblioteca“ ein sehr leckeres Mittagessen.
Das Essen ist allerdings so köstlich, dass wir uns in der Zeit vertan haben und wir innerhalb von 15 Minuten zu unserem nächsten Programmpunkt, einem Vortrag in einer Bank, hetzen müssen.
Im Gegensatz zu unserem letzten Vortrag am gestrigen Tag müssen die Übersetzungskünste unserer Mitschülerin her, da in der Bank normalerweise Russisch gesprochen wird und die Mitarbeiter daher nicht so gut Englisch sprechen konnten.

Danach sind wir mit den russischen Studenten zum Bowling verabredet und werden von ihnen an der Bank abgeholt, wo wir uns von den Lehrern verabschieden und uns auf den Weg zur Bushaltestelle machen.

Mit dem Bus fahren wir, auf engstem Raum aneinander gequetscht, 20 Minuten und haben noch eine halbe Stunde, bis wir unseren Termin im Bowlingcenter wahrnehmen können.
Wir haben uns in drei Gruppen aufgeteilt und auf drei Bahnen fröhlich Kegel mit bunten Bowlingkugeln umgeworfen.
Wir hatten viel Spaß und einen sehr gelungenen Abend und sind nach zwei Stunden intensivem Kegelumwerfen wieder in einem fast leeren Bus zurück gefahren.
 

31.10.18

Um kurz vor 9 machen wir uns auf den Weg nach Bor, dem Ort, der über die Wolga gegenüber von Nischni Novgorod liegt. Dieser jedoch sehr breite Fluss ist nur über 2 Brücken und eine Gondelbahn, wohlgemerkt die längste Europas, zu überqueren.

Bei Sonnenschein betreten wir also für 100 Rubel die 8 Mann großen Gondeln, um die Reise zum anderen Ufer anzutreten. Es empfängt uns ein unvergessliches Naturschauspiel. Die Wolga ist wärmer als die Außentemperatur, sodass über dem Wasser Nebelschwaden wabern.

Auf der anderen Seite werden wir von Vlad und seiner Mutter erwartet, die uns zum Unternehmen Trosifol transportieren. Dieses Unternehmen ist das Schwesterunternehmen der Troisdorfer Firma Trosifol (Troisdorf-Folien). Wir werden durch die Produktion geführt, in der PVB-Verbundfolien für Autofrontscheiben, sowie für Glasarchitektur hergestellt werden. Das Besondere dieses Unternehmensitzes ist das Recycling von Produktionsabfällen. Der überschüssige Kunststoff wird wieder in die Produktionskette zurückgeführt. Darüber hinaus besuchen wir das Labor, in der sich die Forschung und Entwicklung befindet und beobachten eine beeindruckende Qualitätskontrolle.

Nachdem wir ein Gruppenfoto gemacht haben, geht es für uns in ein Café, in der wir für 250 Rubel, Sushi, Pasta und Suppe erhalten. Mit einer Stunde Verspätung hasten wir zur Gondel und bleiben bei Sonnenschein kurz vor dem Ende der Seilbahn stecken. Mit Planungen beschäftigt, wie wir uns retten könnten, bemerken wir nicht, dass die Fahrt weiter geht.

Bei unserem nächsten Termin in der Beamtenakademie für Wirtschaft werden wir von den wartenden Studenten empfangen. Eine Gruppe von 17 jungen Studenten stellt uns nun mehrere Projekte vor, die sie in geraumer Zeit prüfen und verwirklichen wollen. Die Ideen erstrecken sich von Freizeitangeboten für vernachlässigte Waisen bis zu einer Parfümerie, die von Blinden geführt wird. Es entwickelt sich eine kleine Diskussion über ein paar Verbessungsvorschläge seitens der Deutschen.

Um halb 6 gehen wir in unsere nun wohlverdiente Freizeit. Diese wird jedoch um 7 wieder unterbrochen, um uns in der Kneipe „Voyage“ mit Herrn Arzenowski und ein paar unserer russischen Freunde zu treffen, um etwas zu essen. Wir haben sehr viel Spaß und genießen die gemeinsame Zeit. Um kurz vor 0 geht es noch schnell zum Spar-Supermarkt, damit morgen genug Frühstück auf dem Tisch steht.

Johanna zelebriert schließlich doch noch Halloween; auf dem Wohnheimzimmer…