Erst galt die Beat-Musik in der kommunistischen DDR als Revolution gegen den Kapitalismus. Doch 1965 wurde sie unerwünscht und sogar als “staatsfeindlich” verboten. Die Menschen, die sie trotzdem hörten, wurden ausspioniert und bestraft. Genau diese Thematik behandelte der Kurs “Musik und Darstellung” des Rhein-Sieg-Gymnasiums im Musical “How I Met Your Grandpa”.
Am 7. und 8. Oktober erzählte der von Herrn Reinold und Frau Fels geleitete Kurs die selbstentwickelte Geschichte der alten Rosa (Veronika Röttger). Das Musical beginnt mit Rosas Enkelin Lizzy (Luisa Bunte), die ihre Großmutter am Tag der Beerdigung ihres Mannes über ein sonderbares Amulett ausfragt. Schließlich gibt Rosa nach: Sie erzählt von ihrer Beziehung als junge Frau (Jolana Bosse) zum charmanten Alex (Adrian Dilg), der vom Westen in das östliche Berlin einreist und die Verlobung zwischen Rosa und ihrem regimetreuen Freund Edgar (Leonhard Wauschkuhn) kompliziert macht. Die aufflammende Liebe wird erschwert durch nicht ausgestellte Passierscheine und eine fleißige Stasi, die die Menschen überwacht und ihr Verhalten
kontrolliert. Sowohl die interessante Handlung als auch ein vielfältiges Bühnenbild lassen erschreckende Einblicke in das damalige Leben zu.
Zudem begleiten die Band und der Gesang der Schauspieler die Erzählung mit großen Hits der Beat-Musik wie “Let it be” von den Beatles oder “Paint it, black” von den Rolling Stones, sodass die gut zwei Stunden nicht nur zu mitreißender Unterhaltung, sondern auch zu einer tiefgehenden Reise in die Vergangenheit Deutschlands werden.
Der eigentliche Plan, das Musical im Mai 2020 aufzuführen, wurde durch die Corona-Pandemie verhindert. Johanna Quadt, die die Rolle der Peggy, einer Freundin von Rosa spielte, meint dazu: “Wir hatten deutlich weniger Zeit zum Proben und die Q1 ist natürlich nochmal stressiger.” Trotz der Einschränkungen hätten die Proben und Shows sehr viel Spaß gemacht. “Das Warten hat sich definitiv gelohnt”, so ihr endgültiges Fazit.