Stolpersteine – Mahnmale auf dem Bürgersteig

Am 09. November 2019 jährte sich die Reichspogromnacht zum 81. Mal. Um den Jüdinnen und Juden zu gedenken, die in dieser Nacht von den Nationalsozialisten gedemütigt, verfolgt, deportiert und getötet wurden, deren Eigentum beschlagnahmt oder vernichtet, und deren Synagogen niedergebrannt wurden, hatte sich der Geschichts-LK dazu entschlossen, Spuren jüdischen Lebens und Erinnerungen an die Reichspogromnacht in Siegburg aufzuspüren:

Zu Beginn des 20.Jahrhunderts erreichte die jüdische Gemeinde in Siegburg mit fast 400 Mitgliedern ihren Höchststand. Sie waren mitprägend für das Leben in der Stadt; so gab es hier z.B. zahlreiche Viehhändler und Metzger, die ihre Wohn- und Geschäftshäuser in der Anker-, Holz- und Scheerengasse hatten. Im Jahre 1933 wohnten in der Stadt Siegburg noch etwa 300 Juden.
Heute erinnern über 80 Gedenktafeln in Form von Stolpersteinen an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in der Nacht des 9. und 10. November von den Nationalsozialisten verschleppt oder getötet wurden.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Er möchte damit die Erinnerung an die Menschen lebendig halten, die einst hier wohnten. Auf diesen stehen Name und Jahrgang der Opfer, das Jahr ihrer Deportation sowie Datum und Ort ihrer Ermordung oder ihres Todes, oder wo sie verschollen sind.
Demnig graviert diese Daten in Gedenktafeln aus Messing ein, verbindet sie mit Beton und lässt sie zumeist am letzten selbst gewählten Wohnort des Opfers ebenerdig in den Bürgersteig ein.
Wir haben in Siegburg zunächst den Gedenkbrunnen in der Brauhofpassage aufgesucht, der an die Synagoge erinnert, die in der Reichpogromnacht angezündet wurde und ausbrannte. Dann haben wir die Stolpersteine aufgespürt, diese fotografiert und anschließend im ganzen Schulgebäude des RSG verteilt auf dem Boden aufgeklebt. Gleichzeitig haben wir eine Stellwand mit einigen Informationen zur Reichspogromnacht und dem Projekt der Stolpersteine gestaltet, um allen die Bedeutung der Bilder mit den Stolpersteinen zu erklären und vor Allem, um der Menschen zu gedenken, die in dieser Nacht und in der Zeit des Nationalsozialismus den Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Das darf nie vergessen werden.