Im August 2023 unternahm der Sowi-Leistungskurs, unter Begleitung von Frau Brassel-Ochmann und Herrn Lennartz, einen spannenden Ausflug in den Düsseldorfer Landtag.
Um 9:20 Uhr trafen wir erstmalig als Kurs, vor dem am Rhein-angrenzenden Landtagsgebäude, zusammen. Zum Einlass verblieben zwar noch 10 Minuten, doch gab es bereits trotzdem eine jede Menge Eindrücke zu erhaschen.
Security-Posten in gelb-orangen stationierten sich jede 10 Meter Abstand ein, bedeutsam-aussehende Männer und Frauen in Anzügen und Kleidern eilten an uns, auf ihrem Weg zum Haupteingang vorbei und Polizisten blickten derweilen prüfend umher.
Manch einer fing an sich an noch mal Gedanken über die für den Ausflug ausgewählte Kleidung zu machen – doch waren wir glücklicherweise nicht die einzigen denen man ansah, dass sie zum Besuch gekommen waren.
Nacheinander wurde jede Ausflugsgruppe vor dem Eingang von einem Mann im Verzeichnis geprüft und schließlich eingelassen, wenn alles zu stimmen schien. Nachdem man die zuvor strengstens-abgesicherte Atmosphäre miterlebt hatte, kam die nun-angekündigte Sicherheitskontrolle als keine große Überraschung. Man überprüfte uns und unsere Rucksäcke gründlich bevor der Eintritt in das eigentliche Gebäude gewährt wurde, und endlich angekommen – unterzogen wir uns zuallererst einer Belehrung über die Regeln, die wir bei unserem Aufenthalt einzuhalten hatten.
Fotos waren nur in dem Teil in dem wir uns gerade befanden erlaubt. Im Landtagssaal jedoch, wäre selbst das zu unterlassen. Videos waren nirgendwo erlaubt. Und Taschen, die nicht einem gewissen Maß entsprachen, waren abzugeben.
Ein für uns zuständiger Sicherheitsmann erklärte uns kurz das am heutigen Tage, anstehende Programm und begleitete uns anschließend zur Garderobe. Gehorsam folgten wir ihm und schauten dabei interessiert umher – ein transparenter Fahrstuhl in der Mitte des Gebäudes genoss dabei besondere Aufmerksamkeit.
Sobald wir unsere Taschen abgegeben hatten, führte man uns als nächstes in einen Raum in dem wir von einer Dame eine kurze – aber ausführliche Einführung in den ganzen Landtags-Auswahlprozess erhielten. Am Ende dieser kleinen, knapp-zwanzigminütigen Präsentation, wurde uns dann auch gestattet präzisere Fragen zu stellen. Als alle Fragen geklärt waren, bedeutete man uns, den Besuchern, wieder zu folgen und wir begaben uns in das Erdgeschoss.
Allmählich wurde klar, dass die Dinge hier mit äußerster Sorgfalt und striktem Time-Managment abliefen. Und offenbar auch mit ausreichend an Geld – denn angekommen im Erdgeschoss offenbarte sich uns eine große Kantine mit Ausblick auf den Rhein. Jeder Besuchergruppe wurde ein jeweiliger Tisch zugewiesen an dem bereits Frühstückstablette auf sie warteten. Nach der langen Anreise kam uns dieses Angebot recht gelegen.
Wir bekamen 30 Minuten Zeit das Vorbereitete zu verzehren bis pünktlich, um 11.00 Uhr, der Sicherheitsmann uns freundlich darauf hinwies ihm erneut zu folgen. Schweren Herzens, rissen sich einige von uns von den Schokoladenmuffins los und der Kurs begab sich wieder die Treppe hinauf.
Der Moment des bereits bemerkten, transparenten Aufzuges war nun schlussendlich gekommen und wir durften einsteigen. Zweckmäßig brachte der Aufzug uns alle mitsamt auf die Ebene der Tribüne – der heutigen ‚Hauptattraktion‘ und beschäftigte Sicherheitskoordinateure führten uns, im Saal angekommen, umgehend zu unseren rechtmäßigen Plätzen die wir für die nächste Stunde – bis 12.00 einnehmen durften. Natürlich aber nur, wenn wir uns den Sitten gegenüber angemessen verhielten. Hier war nämlich Stille angesagt.
Im Landtagssaal hielt derweilen bereits ein Politiker eine Rede. Man hatte uns mitgeteilt, dass das heutige Gesprächssubjekt vor allem der Fiskalpolitik galt. So hörten wir uns, von schick-gekleideten Leuten umgeben, um die zwei Reden an und begutachteten dabei die Architektur, die Aufstellung der Tribüne und den Inhalt des Gesagten.
Ich für meinen Teil, erlaubte mir auch eine gewisse Zeit lang andere Besucher im Publikum zu beobachten und sah wie ein älterer Herr seinen Fotoapparat herausholte um ein paar Schnappschüsse zu tätigen– doch bevor er tatsächlich dazu komme konnte, eilte auch schon ein Sicherheitsmann herbei und wies ihn mit Nachdruck darauf hin, dies bitte zu unterlassen.
Die Stunde verging wie im Flug und unser letzter Punkt im Programm stand nun an; Eine individuelle Diskussionsrunde mit Herrn Sascha Lienesch, einem Abgeordneten der CDU aus dem Wahlkreis Sankt Augustin, der sich freundlicherweise zu einem Gespräch mit unserem Kurs bereit-erklärt hatte.
Wir bekamen bis 13.00 Uhr zeit uns an ihn mit vorbereiteten Fragen zu wenden und er versuchte sie alle wahrheitsgemäß zu beantworten. Besonders spannend war es zu erfahren, an was für zukünftigen Projekten die Stadt Sankt Augustin sich momentan beteiligte. Er schilderte uns unteranderem seine politische Berufslaufbahn und einen für ihn typischen Arbeitstag. Nach dem Ende des Gesprächs, verabreichte man noch jedem von uns angefertigte Goodie-bags, die sich nochmal speziell an politisch-interessierte Jugendliche richteten und noch mehr, zusätzliche Informationen zu der CDU enthielten.
Somit endete unser Abstecher in den Landtag schließlich. Der Besuch ist wirklich jedem Interessierten und Uninteressierten zu empfehlen – denn der Einblick in das politische Wirken unseres Landes öffnet einem so manche Möglichkeit, den Wahlprozess und die Politik aus einem anderen, neuen Winkel zu betrachten. Der Ausflug, ausgenommen der An- und Rückreise, kostete uns überhaupt nichts, gewährte uns jedoch dennoch einen ganz tollen, wahrlich lohnenden Eindruck!