
Am Donnerstag, dem 18. Februar 2016, lief der Deutschunterricht für zwei Grundkurse der Q1 etwas anders ab als gewohnt.
Gerade behandeln wir im Unterricht das bekannte Drama „Faust. Eine Tragödie“ von Johann Wolfgang von Goethe. Im Zuge dessen organisierte unsere Lehrerin Frau Witte einen kurzen Exkurs in die Welt des Theaters.
Wir trafen uns in der sechsten Stunde nicht wie sonst im Klassenraum, sondern in der Aula, wo uns zwei junge Frauen vom “Theater Bonn” vorgestellt wurden, welche die Stunde gestalten würden. Es ging sofort damit los, dass wir uns auf der Bühne in einen Kreis stellten und uns mit lustigen Übungen aufwärmten. Dazu gehörte theatralisch in die Mitte des Kreises zu laufen und seinen Namen lauthals in die leere Aula zu rufen oder sich emotionale Sätze wie „Ich habe Hunger!” gegenseitig zuzurufen. Nach und nach wurde die Stimmung aufgelockert und immer mehr trauten sich aus sich heraus. Passend zu unserem Thema sollte sich darauf jeder ein beliebiges Zitat von Mephisto aussuchen und dies versuchen auf verschiedene Weisen, mal traurig, mal wütend zu präsentieren, wobei auch recht amüsante Ergebnisse entstanden.
Nach dieser Aufwärmung ging es dann richtig los. Wir taten uns in Vierergruppen zusammen und überlegten uns jeweils ein Standbild, mit dem wir Faust und Mephistos Beziehung darstellen sollten. Das Interessante an der ganzen Sache war, dass wir Mephisto als drei verschiedene Personen darstellen mussten. Auch hierbei kamen sehr interessante Ergebnisse heraus, wie man auf den Fotos erkennen kann.
Doch das Beste kam zum Schluss. Wir wurden neuen Gruppen zugeteilt und hatten den Auftrag uns ein kurzes kreatives Stück zum Thema „Verjüngung“, welches auch in unserem Drama eine wichtige Rolle spielt, auszudenken und anschließend vorzuführen. Wir steckten also unsere Köpfe zusammen und überlegten uns, wie wir das Thema am besten umsetzen könnten. Nach einigen Minuten ging es dann auch schon los mit den Vorführungen. Es war unheimlich spannend und lustig zu sehen, welche Ideen in Szene gesetzt wurden. Bei der einen Gruppe ging es um eine alte Frau, die in einen magischen Verjüngungsbrunnen sprang und bei der anderen um eine mysteriöse Creme. Die Problematik des Alterns hat, wie “Faust” zeigt, also nicht erst in heutiger Zeit gesellschaftliche Relevanz.
Alles in allem kann man sagen, dass es eine sehr gelungene Stunde war und wir sind alle ein wenig erfahrener aus der Aula herausgekommen. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Merl und Frau Koch dafür bedanken, dass sie ihre Zeit investiert haben, um uns alle ein Stück näher an das Schauspielen und an den “Faust”- Stoff heranzubringen. Wir freuen uns schon auf den Besuch der Vorstellung am 8.3.2016, besonders natürlich auf die Verjüngungsszene.
Annabel aus der EF