Pflanzenevolution zum Anfassen – Bio-Exkursionen in die Botanischen Gärten der Universität Bonn

12 Hektar pure Entspannung mit ca. 11000 Pflanzenarten auf dem Gelände – und wir, die 8er-Biologiekurse von Frau Junker, Frau Schulz und Herrn Komander, hatten die Möglichkeit, diese zu besichtigen. Dies geschah in Verbindung mit unserem momentanen Thema, der Evolution.

Morgens trafen wir uns um 9.00 Uhr auf dem Schulgelände, um von dort aus zum Bonner Hauptbahnhof zu fahren. Nach 20-30 Minuten Bahnfahrt und weiteren 10 Minuten Fußweg waren wir angekommen. Direkt am Eingang konnte man auf der linken Seite das Poppelsdorfer Schloss sehen, vor welchem ein Teich liegt. Auf der rechten Seite sah man die Gewächshäuser, die aufgrund der darin wachsenden Pflanzen sehr hoch sind und auch das Klima gleicht den Ländern, in denen die exotischen Pflanzen natürlich vorkommen.


Wir wurden zunächst einmal in zwei Gruppen aufgeteilt und von den Gartenführerinnen der „Grünen Schule“ willkommen geheißen. Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass es nicht erlaubt ist, Pflanzenteile aus den Botanischen Gärten mitzunehmen, da es sich oft um Pflanzen handelt, die hier nicht heimisch sind und dadurch die Flora verfälschen würden.
Im Rahmen der Führung wurde uns sowohl in der Außenanlage als auch in den Gewächshäusern gezeigt, wie perfekt verschiedene Pflanzen an ihre unterschiedlichen Lebensräume angepasst sind. Dies ist jedoch nicht automatisch geschehen, sondern Ergebnis eines langjährigen Evolutionsprozesses, der immer noch andauert.
Im Gewächshaus gibt es verschiedene Pflanzen aus allen Bereichen der Erde. Besonders beeindruckend war dort beispielsweise die Seychellenpalme mit ihren enorm großen Blättern, die trotz ihrer Größe grade nach oben in die Luft wachsen.


Ein gutes Beispiel für die Angepasstheit an extreme Lebensräume ist der Kaktus, weil er durch Dornen vor Fressfeinden geschützt ist und seine Wasservorräte auch bei großer Trockenheit in seinem schwammigen Inneren sichert. Diese Anpassung braucht er in der Wüste. Die Banksie ist eine Pflanze, die gut an Brände angepasst ist – erst ein Feuer setzt ihre Samen frei, die dann auf die nährreiche Asche fallen. Die Blätter sind silbrig und hart, sodass die Sonne reflektiert und wenig Wasser abgegeben wird. Faszinierend waren auch die Riesenseerosen, weil sie aufgrund ihrer Struktur eine ziemlich große Last tragen können und nicht untergehen. Aufsitzerpflanzen nutzen die Höhe anderer Bäume, um Sonnenlicht abzubekommen. Uns wurde auch gezeigt, wie viele Insekten im Inneren der Schlauchpflanze zu finden sind, die ihr als Nahrung dienen. Eine weitere spannende Pflanze ist erst grün geworden, als wir sie mit Wasser angesprüht haben.
Durch die interessante Führung erfuhren wir viel Neues, was wir mit unserem Wissen aus dem Biologieunterricht verknüpfen konnten.
Anschließend durften wir uns alleine im Botanischen Garten umsehen. Unser Forscherauftrag lautete dabei, weitere Pflanzen zu entdecken, die besonders gut angepasst sind.


Von riesigen Mammutbäumen bis zu unscheinbar kleinen Pflanzen gibt es dort alles, was man sich vorstellen kann. Der Bach, der den Garten durchzieht, gibt ihm außerdem eine sehr entspannte und schöne Atmosphäre. Man kann sich auch gemütlich auf eine der herumstehenden Bänke setzten und den Anblick des Gartens genießen. Nach ca. zwei Stunden Aufenthalt war es jedoch Zeit zu gehen. Noch ein Gruppenfoto und schon waren wir weg, auch wenn es nicht geschadet hätte, länger zu bleiben.
Dieser Tag, an dem wir lebendige Beispiele für Angepasstheiten kennengelernt haben, wird uns sicher in Erinnerung bleiben! Pflanzen wirklich sehen und sogar anfassen zu können ist eben noch spannender als die Theorie.

 

Simeon (8c) und Finn (8d), in Zusammenarbeit mit ihren Mitschüler*innen