Braunkohle Exkursion der Jg. 5 nach Garzweiler

Exkursion zum Braunkohletagebau Garzweiler II der Klasesn 5

Gemeinsam mit der Klasse 5d fuhren wir, die Klasse 5b, am 5.5.2017 in den Braunkohlentagebau Garzweiler II. Begleitet wurden wir von unserer Erdkundelehrerin Frau Richter und den Klassenlehrern Herrn Koch und Frau Kemper.

Die Führung begann im Infocenter am Tagebau. In der Mitte des Raumes befand sich ein großes Modell des Tagebaus. Herr Sieger, der uns im Namen von RWE alles erklärte, erzählte uns etwas über die Entstehung der Braunkohle und was im Tagebau so alles passiert (vgl. auch den Film!).

Wie entsteht Braunkohle? Vor vielen Jahrtausenden gab es bei uns noch tropisches Klima und einen Urwald, der irgendwann von Meer überschwemmt wurde. Die Bäume bilden später Torf, der durch neue Sand- und Tonschichten und großen Druck zu Braukohle wurde. Diese wurde in manchen Gebieten (z.B. Ruhrgebiet) durch weitere Schichten und Druck zu Steinkohle.

Wie wird die Kohle abgebaut? Der Tagebau heißt übrigens Tagebau, weil die Braunkohle (anders als Steinkohle oder Diamanten) „über Tage“ abgebaut wird. Herr Sieger erklärte uns, wie der Schaufelrad- und der Abraumbagger arbeiten und warum die Förderbänder, welche man im Tagebau zum Abtransport von Braunkohle und Abraum einsetzt, so dick sind. Dies liegt am großen Gewicht dieses Materials. Herr Sieger ließ ein Stück Förderband herumgehen, so dass jeder es einmal anfassen konnte.

Wie gewinnt man aus Braunkohle Strom? 90% der geförderten Braunkohle wird zur Stromerzeugung eingesetzt. Wie funktioniert nun so ein Braunkohlekraftwerk? Zuerst wird die nasse Braunkohle getrocknet, weil sie vor dem Trocknen zu ca. 60% aus Wasser besteht. Danach wird sie so klein wie Staubkörner zerbröselt. Das hat den Vorteil, dass die zerkleinerte Kohle schneller brennt. Die Hitze braucht man, um das Wasser, das durch Wasserrohre aus einem Fluss kommt, zu erhitzen (Wärmeenergie). Der Wasserdampf erzeugt viel Druck und kann so eine große Turbine antreiben (Bewegungsenergie). Die Turbine ist mit einem Generator verbunden. In dem Generator befindet sich ein Magnet, der um eine Spule gedreht wird, in der bei Bewegung der Turbine Strom induziert wird (elektrische Energie). Der Strom wird dann mit einer Leitung in ein Umspannwerk geleitet. Von dort wird er über ein Verteilnetz (Überlandleitung) zu den Nutzern gebracht. Ein Teil des Stroms wird auch zurück in den Tagebau geleitet, um die Schaufelradbagger zu betreiben. Das neueste Braunkohlekraftwerk ist das BoA 2&3 von RWE, das in Neurath steht. Aber nicht die gesamte geförderte Kohle wird verbrannt. 10% wird als Grillkohle oder Briketts benutzt.

Am Schluss haben wir mit Herrn Sieger noch über andere Energieträger und ihre Vor- und Nachteile gesprochen. Braunkohleverbrennung erzeugt Co2 und ist umweltschädlich, aber bei Uran und Atomkraft und stellt sich die Frage, wie man mit dem strahlenden Müll umgehen soll. Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sind umweltfreundlich könnten aber momentan noch zu Versorgungslücken führen.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus durch den Tagebau, um uns alles mit eigenen Augen anzuschauen. Nach kurzer Fahrt entlang der Bahnstrecke kamen wir zu einer Beladestation. Dort hält die Werksbahn und wird mit Braunkohle beladen. In 15 Minuten können hier 14 Waggons befüllt werden.

Dann sind wir bei alten ausgestellten Schaufelrädern ausgestiegen. Wir durften auf ihnen herumklettern und haben ein Klassenfoto gemacht.

Dann fuhren wir an den „Kauen“, also den Gebäuden vorbei, in denen sich die Mitarbeiter umziehen und einer werkseigenen Feuerwehrstation vorbei. Wir konnten den Kohlebunker, verschiedene Förderbänder, den Bandsammelpunkt und die Braunkohlesortieranlage sehen. Diese sortiert die Braunkohlebrocken nach Qualität, Festigkeit und Größe. Schließlich erreichten wir die größte Maschine im Tagebau Garzweiler: den Bagger 288. Er ist so hoch wie der Kölner Dom und baut am Tag 240.000 m³ Braunkohle ab. Das ist so viel, wie ein Fußballfeld 30 m in die Tiefe gegraben! Die Fahrt unmittelbar neben und unter dem Bagger her war gigantisch! Wir konnten sehen, wie er langsam fährt und verschiedene Schichten Kohle abbaggert! Der Schaufelradbagger kann höchstens 8 km/h fahren und braucht einen Wendekreis von 800 Metern.

Später haben wir noch von einem Aussichtspunkt aus in das riesige Loch „Garzweiler II“ schauen können. Außerdem haben wir eine nur wegen des Tagebaus neu gebaute Autobahn überquert, die noch nicht in Betrieb ist. Abschließend sind wir noch durch die Rekultivierungsgebiete gefahren. Die sind 44km² groß und hier hat man die durch den Tagebau zerstörte Landschaft durch land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen wieder hergestellt.

Herr Sieger verabschiedete sich von uns mit „Glück auf!“, denn das ist ein Gruß unter Bergleuten. Dann fuhren wir wieder zurück zur Schule. Auch Frau Richter meinte: „Die beste Tour ever!“

von Bastian und Till