Pädagogik

Das Fach Pädagogik beschäftigt sich mit dem kompliziertesten, aber auch spannendsten Thema der Welt: dem Menschen.
Pädagogische Fragen sind in unserer Gesellschaft seit jeher aktuell. Dies wird besonders deutlich an der Präsenz erziehungswissenschaftlicher Themen in unserer Gesellschaft, insbesondere in den Medien. Viel diskutiert wird z.B. über die PISA-Studie, das Betreuungsgeld, über Amokläufe an Schulen oder auch ganz allgemein über erzieherische Fragen.
Viele dieser Themen finden demzufolge auch Eingang in den erziehungswissenschaftlichen Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in vielfältige Erziehungssituationen (Erziehung aus verschiedenen Perspektiven / in verschiedenen Lebensaltern / im Wandel der Zeit / in verschiedenen Kulturen). Sie werden in den Bereichen Kommunikation und Kooperation trainiert. Und nicht zuletzt werden sie vorbereitet auf pädagogische Arbeitsfelder und erziehungswissenschaftliche Studiengänge. Das Fach „Pädagogik“ ist dabei eine so genannte Integrationswissenschaft. Viele verschiedene Fachbereiche tragen zu ihrem Verstehen und Gestalten bei:

  • Die Psychologie, die den Menschen mehr aus dem Inneren heraus betrachtet.
  • Die Soziologie, die stärker den Einfluss der Gesellschaft auf den Menschen untersucht.
  • Die Biologie, die z.B. durch die Gehirnforschung viel zum Verstehen von Gedächtnis, Denken, Kreativität, Leistungsblockaden durch Stress beiträgt.

Immer wieder geht es vor allem darum zu verstehen, wie der Mensch „funktioniert“, wenn er z.B. in eine Gemeinschaft hineinwächst, wenn er denkt, lernt und vergisst, wenn er sich Ziele setzt und Entscheidungen trifft, wenn er mit anderen kommuniziert, aber auch wenn er Probleme mit sich selbst oder anderen hat.

Als persönlichen Gewinn empfinden viele Schülerinnen und Schüler, dass ihnen das Fach Pädagogik Hilfestellung dabei bietet, bewusste Lebensentscheidungen zu treffen, die immer schwieriger werdenden Entwicklungsaufgaben zu bewältigen oder auch ihren eigenen Weg zu reflektieren. Hier zeigt sich, dass das Fach Pädagogik besondere Kompetenzen vermitteln kann.

Einige nach den aktuellen Richtlinien gültige Themen sind z.B.:
– „Entwicklungs- und Lernprozesse“ (Einführungsphase) → Erziehungsziele und Erziehungsstile in Familie, Kindergarten und Schule
– „Modelle der wissenschaftlichen Erfassung von Entwicklung, Sozialisation und Entwicklungsstörungen im Kindesalter“ (Qualifikationsphase 1) → Theorien psychosexueller und psychosozialer Entwicklung (Freud, Erikson)
– „Normen und Ziele in verschiedenen historischen, politischen und kulturellen Erziehungskontexten“ (Qualifikationsphase 2) → Erziehung im Nationalsozialismus

Beachtet werden sollte vor der Wahl des Faches Pädagogik, dass es auch hier – wie in jedem anderen Unterrichtsfach – klare Leistungskriterien gibt. Der Gedanke, Pädagogik sei ein leichtes „Laberfach“, in dem nur über kleine Kinder gesprochen wird, ist ebenso falsch wie die Vorstellung, Pädagogik wäre nur etwas für Mädchen.

Von Schülerinnen und Schülern wird im erziehungswissenschaftlichen Unterricht daher Folgendes erwartet: In Klausuren, wie auch in Facharbeiten sollen die Schülerinnen und Schüler pädagogische Fachkenntnisse, fachliche Fähigkeiten und methodische Fertigkeiten nachweisen. Im Unterrichtsgespräch sollen sie sich mit pädagogischen Sachverhalten reflektiert auseinandersetzen. Hausaufgaben, schriftliche Übungen oder Referate sind fester und verbindlicher Bestandteil des Unterrichts. Möglich ist ebenso die Arbeit an und Mitarbeit in Projekten.