Am Freitag, den 08. 06. 2018 waren wir, der Chemie Lk, gemeinsam mit einigen Schüler aus den Grundkursen bei der Evonik in Lülsdorf. Jasmina, Cleo und Katharina berichten von der Exkursion.
Die Evonik ist eine große Firma, welche auf Spezialchemie und Hochleistungsmaterialien fokussiert ist, und unter anderem als Sponsor des BVB bekannt ist. Für uns war vor allem die großtechnische Umsetzung der Chlor-Alkali-Elektrolyse von Bedeutung, da wir im Rahmen unserer Unterrichtsreihe zur Elektrochemie verschiedene Verfahren zur Chlor-Alkali- Elektrolysen kennengelernt haben, unter anderem das sogenannte Amalgam-Verfahren, welches noch heute bei der Evonik eingesetzt wird. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein veraltetes Verfahren, da umweltschädliches Quecksilber eingesetzt wird und es daher weitgehend durch modernere Verfahren ersetzt wurde.
Aus diesem Grund war es sehr spannend zu erfahren, wieso dieses Verfahren trotzdem bei der Evonik noch eingesetzt wird und wie das Verfahren zur Herstellung von Natronlauge und Chlor in einer so großen Firma überhaupt abläuft.
Nach unserer Anreise mit dem Bus haben wir uns zuerst einen Vortrag von Herrn Dr. Horn, dem Betriebsleiter der Elektrolyse und des Solebetriebs angehört, der uns das bereits aus dem Unterricht bekannte Verfahren noch einmal mit mehr Details und praxisnäher erläutert hat. Hier erfuhren wir nun auch, dass bei der Evonik mit dem Amalgam-Verfahren alternativ zur Natronlauge wichtige Katalysatoren, sogenannte Alkoholate, hergestellt werden können, was mit den ansonsten moderneren Verfahren noch nicht gelingt.
Anschließend starteten wir zu einem Rundgang über das Werksgelände, wobei das Wetter leider nicht ganz auf unserer Seite war. So sind wir im strömenden Regen und mit modischen Helmen und Schutzbrillen ausgestattet in die Elektrolyse-Halle gelaufen. Diese fanden wir sehr interessant, da wir Elektrolyse-Verfahren vom Unterricht her nur in kleinen Aufbauten kannten. In der Elektrolyse-Halle jedoch reihten sich zahlreiche, meterlange Elektrolysezellen aneinander und man konnte durchgehend die aktuellen Zustände, wie zum Beispiel Spannung und Stromstärke auf einer Anzeigetafel ablesen. Dies ist sehr wichtig, weil man bei so großen Anlagen auf jedes Anzeichen für eine Störung oder Abweichung von den Normalwerten achten muss. Beispielsweise kann ein auftretender Chlorgeruch ein Anzeichen für austretendes Chlorgas sein und der Ausfall einer Pumpe für das Quecksilber kann zu unkontrollierten Nebenreaktionen mit Explosionsgefahr führen.
Nach der Besichtigung der Elektrolyse-Halle ging es dann wieder raus auf das Gelände und zum Schiffsanleger mit seinem großen firmeneigenen Kran. An dem Kran haben wir dann auch gleich ein weiteres aus dem Unterricht bekanntes Phänomen erkannt, nämlich den Rost, bzw. die Korrosion. Die Korrosion ist hier auf dem Gelände besonders stark, weil direkt neben dem Kran tonnenweise Salz für die Elektrolyse gelagert wird und dieses den Rostvorgang stark beschleunigt. Auf der anderen Seite war es für uns sehr faszinierend so große Salzberge zu sehen (vor allem im Vergleich zu den Mengen im Unterricht), welche per Schiff direkt aus dem Bergwerk angeliefert werden.
Leider hat es bei unserem Rundgang dann schon wieder angefangen zu regnen, sodass wir alle letztendlich froh waren schnell in die Kantine zu kommen, wo wir noch ein leckeres Mittagessen spendiert bekamen und noch Zeit für Gespräche mit Herrn Dr. Horn hatten.
Insgesamt war der Besuch bei der Evonik sehr interessant und aufschlussreich für uns alle, da wir das aus dem Unterricht bekannte Verfahren, die Chlor-Alkali-Elektrolyse, in ihrer großtechnischen Umsetzung kennengelernt haben. Außerdem hatten wir die Möglichkeit Deutschlands fünftgrößtes Chemieunternehmen kennenzulernen und einen Einblick in die Arbeitsabläufe vor Ort zu bekommen.
Jasmina Afariad, Cleo Macke und Catharina Zipper
